Briefwechsel zwischen Ludwig I. und Leo von Klenze
Im Jahr 1998 bildete Prof. Dr. Hubert Glaser an der LMU eine Arbeitsgruppe mit dem Ziel, die Künstlerkorrespondenzen König Ludwigs I. von Bayern zu kommentieren und zu edieren. In den Mittelpunkt der Arbeit wurde der ca. 1.700 Einzelstücke umfassende Briefwechsel des Königs mit seinem wichtigsten Architekten Leo von Klenze gestellt. Die Briefe werden durch Stellungnahmen, Denkschriften und Kostenvoranschläge ergänzt. Hinzu kommen Weisungen des Königs an sein Kabinettssekretariat, die Klenze und dessen Aufgaben betreffen.
2004 konnten die ersten Ergebnisse vorgelegt werden: 3 Bände mit der Korrespondenz aus den Jahren 1815–1825, d. h. aus der Zeit vor der Thronbesteigung Ludwigs. Im November 2007 wurden drei weitere Bände vorgelegt, die den Briefwechsel zwischen Oktober 1825 und März 1848 enthalten, d. h. zwischen der Regierungsübernahme Ludwigs und der Abdankung in der Revolution von 1848. Im Januar 2011 erschienen die abschließenden drei Bände; sie umfassen die Periode von 1848 bis 1864, also die Zeit zwischen Ludwigs Thronverzicht und Klenzes Tod. Das Forschungsprojekt ist damit erfolgreich abgeschlossen.
Die Kunstpolitik Ludwigs I. von Bayern steht paradigmatisch für das Bestreben der Monarchen des 19. Jahrhunderts, durch Monumentalbauten und Kunstsammlungen ihre Herrschaft zu stabilisieren und zu repräsentieren, den gebildeten und vermögenden Teil der Staatsbürger für sich zu gewinnen und an die bestehende politische Ordnung zu binden. Es gelang dem König von Bayern, München zu einem europäischen Kunstzentrum zu entwickeln, dessen Strahlkraft bis nach Paris (Museumsgründungen König Louis Philippes), London (Hearing im Unterhaus über die Kunstentwicklung in Bayern), St. Petersburg (Bau der Neuen Eremitage) und Athen (Stadtgestaltung, Residenzbau, Denkmalschutz) reichte.
Projektdaten
Format |
gedruckte Edition |
---|---|
Abschluss |
2011 |
Leitung |
|
Mitarbeiter |
|