Bayerische Geschichte
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Johann Kirchinger: Georg Eisenberger. Mein Leben für die Bauern

Erinnerungen eines Bauernführers

01.01.2011

Georg Eisenberger (1863–1945), der Hutzenauerbauer aus Ruhpolding, prägte wie kein anderer Politiker die Geschichte des Bayerischen Bauernbundes, einer spezifisch bayerischen Agrarpartei. Von der Gründung im Jahr 1893 bis zum Ende im Zuge der nationalsozialistischen Machtübernahme im Jahr 1933 übte er maßgebliche Funktionen für sie aus. Er war Vorsitzender der Partei und vertrat sie im Landtag wie im Reichstag. Dabei war Eisenberger über die Parteigrenzen hinaus sehr populär – was sich vor allem an der literarischen Verarbeitung seiner Person durch Ludwig Thoma in dessen Bauernroman Andreas Vöst zeigt.

In seinen Lebenserinnerungen, die den Bogen von seiner Geburt bis hin zu den revolutionären Ereignissen im Frühjahr 1919 spannen, legte Eisenberger kurz vor dem Ende seiner politischen Wirksamkeit die Motive seines Handelns, so wie er sie der Nachwelt überliefern wollte, dar. Darin liegt ihr Quellenwert begründet. Denn Lebenserinnerungen bäuerlicher Agrarpolitiker aus der Zeit des Kaiserreiches und der Weimarer Republik sind rar. Dabei können gerade sie dazu beitragen, die Kenntnis über ein derart unter dem Primat der strukturgeschichtlichen Perspektive stehendes Forschungsgebiet wie die Geschichte der Agrarpolitik durch Erkenntnisse über die biografisch bedingte Motivation des Handelns ihrer Akteure zu vertiefen.

Kirchinger, Johann (Hg.), Georg Eisenberger. Mein Leben für die Bauern. Erinnerungen eines Bauernführers, München 2011. (ISBN 300-0338144)